Nachts hat es heftig ums Haus gepfiffen. Morgens ist alles grau in grau, aber zunächst trocken. Beim Frühstück dann der erste heftige Guss, heute aber aus der anderen Richtung.
Wir haben uns trotzdem die „Roundstone“-Runde vorgenommen, die wir schon kennen. Zuerst aber zu Sweenys, wo wir eine Kopie des Tidenplanes bekommen – für umme. Den brauchen wir zwingend für Omey-Island, haben keine Lust dort 6h zu verbringen bis zur nächsten Ebbe. Von der netten Damen erfahren wir auch auf Nachfrage, dass die Briefmarke für eine Postkarte nach Deutschland 2,65€ kostet. Das überlegen wir uns noch ob es diesmal echte Postkarten gibt.

Hinter Clifden fahren wir zuerst über die Bog Road Richtung Osten. Ein Moor mit vielen Steinen, flachem Bewuchs, unendlich vielen Wasserlöchern und einigen Schafen. Heute mit grauem Himmel sehr passend.




Kurz vor Roundstone biegen wir noch ab auf Inishnee, eine kleine Insel mit schmaler Strasse. Hier kommt uns ein alter Mann entgegen, sein Fahrrad schiebend und seinen Stock schräg am Lenker haltend, so dass wir zwingend anhalten müssen. Und natürlich geht es nicht ihn einfach vorbei zu lassen, das wäre extrem unhöflich. Also Fenster auf und smalltalk: Wetter, wo wohnen wir. Sehr mühselig, da er ein sooo hartes Englisch spricht. Wir verstehen 10%, der Rest ist Interpretation.

Nach einem kurzen Stopp in Roundstone, geht es weiter nach Ballyconneely für einen Café. Jetzt kommt ab und zu die Sonne raus, genauso schnell gibt es aber auch den ein oder anderen kurzen Schauer. Der Sturm ist so heftig, dass er uns bei allen Fotostopps von den Füßen reißt und das Fotografieren auch schwierig macht.



Kurz darauf biegen wir ab auf den Errislannan-Loop, eine weitere Halbinsel, die wir noch nicht kennen. Traumhaft! Steine, Mauern, wunderschöne Cottages, Pferde, Wasser in allen Grün- und Blautönen. Am höchsten Punkt ein Denkmal für John Alcock und Arthur Brown, die ersten Atlantiküberflieger, die hier gelandet sind – 1919. Nicht weit davon eine Infotafel zu Guglielmo Marconi, dem hier 1907 die erste Transatlantische Funkverbindung nach Neu-Schottland gelungen ist.














Bevor wir nach Hause fahren, tanken wir in Clifden, kaufen ein und dann machen wir noch einen Abstecher, der auf dem Heimweg ausgeschildert ist. Das Schild ist uns neu. Auf grottenschlechtem Sträßchen geht es 3km zum einsam gelegenen Lough Auna. Kurz warten wir auf die Sonne, die Pferde sind anscheinend darauf dressiert Vordergrund zu sein. Perfekt!




Ab nach Hause, in der Sonne im Wintergarten sitzen, windumtost. Gerade als ich denke man könnte einen Spaziergang machen, regnet es mal wieder….
Heute fahren wir nach Clifden zum Abendessen. Es wird das The Willow Tree Restaurant in der Market Street. Elke ist heute nach Fish n‘ Chips und ich nehme die Seafood-Tagliatelle. Beides lecker. Auf dem Platz davor steht ein Denkmal zu Ehren von John Alcock und Arthur Brown, das im März 2020 enthüllt wurde. Guglielmo Marconi ist ihnen leider kein Denkmal wert. Danach laufen wir noch zum Hafen runter. In der Clifden Bay ist gerade Ebbe und die Boote stehen auf Stelzen auf dem Meeresboden. Sieht komisch aus.
Nachdem es sehr lange nicht geregnet hat fängt es auf der Rückfahrt nach Claddaghduff wieder an.