In der Nacht ist irgendwann der Strom wieder ausgefallen. In weiser Voraussicht hatten wir die Taschenlampe aufgeladen und Wasser abgefüllt. Also bleibt uns nichts anderes übrig als bei Taschenlampenlicht die Zähne zu putzen und auf eine Dusche zu verzichten. Zum Frühstück gibt es ungetoastetes Labberbrot und keinen Tee oder Café. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Wenigstens regnet es nicht mehr. Der Wind hat aber gedreht und jetzt sogar die bleischweren Stühle draußen umgehauen.
Wir packen fertig und fahren los. Ein bißchen doch schweren Herzens. In Clifden gibt es Strom und im Walsh’s einen Café. Zeitungen berichten von flooded Roads, gesperrten Strassen und die Bilder dazu sind nicht gerade ermunternd. Wir sind gespannt. Gegen 9:30 geht es weiter. Links und rechts der Strasse sehen wir neue Seen oder auch bekannte Seen, die aber sehr angestiegen sind. Wir sind trotzdem guter Dinge, da uns jede Menge Autos entgegen kommen und auch in unsere Richtung fahren viele. Keine 15 km entfernt müssen wir durch eine recht große Wasserpfütze. Da Vorausfahrende es schaffen machen wir das auch. Wieder etwas weiter ist aber die Strasse gesperrt. Einer vor uns fährt durch oder versucht es zumindest. Die Meisten, so auch wir, drehen rum. Die direkt dort nach rechts abgehende Strasse ist ebenfalls unter Wasser.

Wir schauen auf die Karte. Es gibt nur 2 Möglichkeiten und beide sind wenig verlockend. Über Norden, Letterfrack und Leenaun war vorgestern schon die Strasse zu. Über die Bog Road und dann Richtung Cashel Bay wäre die 2. Möglichkeit, aber gerade Cashel stand in den Berichten als besonders betroffen. Google Maps zeigt keinerlei Probleme – egal auf welcher Strecke!
Umdrehen müssen wir so oder so. Irgendwo biegt vor uns ein scheinbar Einheimischer in eine sehr kleine, schmale Strasse ab. Unsere Karte zeigt eine Abkürzung zu Möglichkeit 2. Aber auch hier ist ruckzuck Schluß. Ein entgegenkommender Geländewagen schiebt eine Bugwelle durchs Wasser und hält neben uns an. „Wo wollt ihr denn hin?“ Und: „mit dem Auto fahrt bitte nicht da durch, wo ich gerade durch bin“. Wir erklären ihm was wir schon probiert hätten und er empfiehlt uns über die Bog Road raus und dann Richtung Cashel, aber davor die Verbindung hoch wieder auf die N59. Das wäre etwas länger, sollte aber gehen. Genau das wäre auch unser Plan gewesen. Er wünscht uns noch eine sichere Fahrt und düst ab. Also wieder zurück nach Clifden. Und nochmal über „unsere“ Bog Road, diesmal aber sehr unentspannt.

Tatsächlich funktioniert es so! Auf der N59 etwas weiter östlich ist dann auch kein Wasser mehr auf der Strasse. Es stehen hie und da noch ein paar Schilder mit Warnungen, aber es geht alles gut und wir können jetzt etwas entspannter sein. Um 11:50 sind wir endlich in Galway. Mehr als 2 Stunden für eine Strecke von eigentlich nur 80 km.

Weiter geht es über teils kleinste Nebenstrassen nach Birr. Dort werden wir 4 Nächte bleiben und uns mal die Mitte Irlands ansehen. Es nieselt ab und zu, aber nichts nennenswertes an Wasser sonst.











Hallo, ihr Zwei, dass die Abreise von eurem Ort der Glückseligeit so kompliziert wird, hätte wohl keiner gedacht, Aber es ging gut und war auch mal spannend zu lesen, vielleicht auch zu fahren.
Ich danke schon mal herzlich für die Möglichkeit „3 Wochen Mitreisen durch Irland“! Wie schon gesagt, eure Glückseligkeit sprach aus euren Fotos und den Texten. Hat grossen Spass gemacht.
Ganz liebe Grüsse und gute Zeit an den restlichen Urlaubstagen!
Hallo ihr Zwei,
im Grunde unseres Herzens wollten wir nicht dort weg. Wir hätten dem folgen sollen, dass es uns so schwer gemacht wurde 🥲. Ich hab heute schon Heimweh und sehne mich zurück.
War aber gestern nicht spannend sondern eher anstrengend. Heute dafür ein sehr entspannter Tag.
Wir haben Dich/euch sehr gerne mitgenommen. Ihr wisst dass ihr unsere Lieblings-Reisebegleiter seid.
Grüße aus Birr (was man lt. Hr. Buckley „Boarr“ ausspricht)