MONA

Die Nacht über war es gar nicht so kalt. Unser Ziel ist heute Huonville.

Auf dem Weg nach New Norfolk geht es vorerst durch die Wälder des Nationalparks, dann schließt sich Farmland an, auf dem alle Sorten von Beeren angebaut werden und Hopfen.

In New Norfolk wollen wir unsere Vorräte auffüllen. Was wir nicht wissen ist, daß Markttag ist. Super! Also kaufen wir erst im Supermarkt ein und gehen dann über den Markt. Es ist ein Flohmarkt, Gemüsemarkt, Obstmarkt, Markt für Selbstgemachtes und auch Händler die ihre Waren nicht in den Geschäften ringsum anbieten. Echt sehr schön. Wir sind ja auch hergekommen um in die 2 Geschäfte zu gehen, die beim letzten Mal geschlossen waren. Das machen wir natürlich und ärgern uns, daß wir nichts mitnehmen können. Ein Shop hat ausgefallene Gegenstände für den Haushalt und der andere Alles was mit Schreiben und Papier zu tun hat. Ich muß Elke aus beiden Läden rausschubsen.

Auf der A6 geht es weiter gen Süden. Wir hatten in Hobart bereits überlegt ins weltbekannte MONA zu gehen und haben es nicht gemacht. Nun fahren wir mehr oder weniger dran vorbei und entscheiden uns es nun zu besuchen. Die Beschilderung ist allerdings so gut, daß wir erstmal dran vorbei fahren. Besonders stolz scheinen die Tassies nicht auf ihr Museum zu sein.

Das Museum of old and new art ist in unendlich vielen Ebenen komplett unter der Erde. Man fährt mit einem Fahrstuhl runter und befindet sich – in einer Bar. Leute trinken Café oder schon Alkoholisches – irgendwie komisch. Man wird direkt darauf hingewiesen, daß Teile der Ausstellungen nur für Erwachsene geeignet wären. Die Bilder, Videoinstallationen … zeigen tatsächlich oft nackte Tatsachen. Ein Künstler hat sogar jedemenge Abdrücke weiblicher Genitalien in Gips gegossen. Diese lassen sich später sogar im Museumsshop kaufen. Nette Souvenirs!

Überall sind alte, bequeme Sofas und Tische an denen man es sich gemütlich machen kann. Die Bilder und Objekte, die überall sind, scheinen in keinerlei Zusammenhang zu stehen, es gibt auch keine Erklärungen dazu. Durch die vielen Ebenen weiß man nach kurzer Zeit nicht mehr wo man schon war und wo nicht. Man steigt Treppen hoch und geht durch Tunnel runter. Man kann das schwerlich beschreiben – DAS mus man gesehen haben. Gefallen hat es uns nicht so sehr. Es ist laut, schrill, anstrengend, hektisch und viel zu viel. Also: etwas „schwierig“. Am besten hat mir die „Laufschrift“ mit Wassertropfen gefallen. Senkrecht herunterfallende Wassertropfen durch gezielt angesteuerte Düsen lassen Worte entstehen. Klasse!!

Auf dem Gelände ist auch ein Weingut. Heute gibt es auf einer Wiese Jazz. Die Leute liegen auf Sitzkissen oder einfach auf der Wiese; sitzen auf Bänken oder Stühlen und geniessen die Musik und Wein und Essen. Die lassen es sich hier gutgehen.

Vollkommen „voller Unverständnis“ fahren wir quer durch Hobart und weiter nach Süden. Am Nachmittag sind wir in Huonville. Der Campingplatz ist eine Farm am Mountain River. Der Platz ist riesig, vollkommen neu mit toller Campkitchen und wir erwerben einen Platz am Wasser. Hier gibt es nämlich ausser tasmanischen Teufeln auch wilde Platypusse. Der Himmel ist zwar seit Hobart bewölkt, aber wir hoffen mal daß es morgen besser wird.

Bis zur „Innenstadt“ sind es vom Campingplatz aus 1,5 km. Wir laufen los und erkunden die Möglichkeiten eines Abendessens. Heute kochen wir im Camper, aber Morgen würden wir gerne irgenwo essen gehen. Wieder einmal zeigt sich, daß die Tassies keine abendliche Restaurantkultur haben. Alle machen Nachmittags zu. Das ist echt schade und nicht nachvollziehbar. Was machen die Tassies abends? Da um Huonville Äpfel angebaut werden gib es natürlich auch Cider, von dem wir uns 2 Büchsen als Aperitif kaufen.

Nach dem Abendessen laufen wir am Mountain River entlang um einen Platypus zu sehen. Elke sieht einen für Sekunden. Etwas später, kurz bevor es klein Licht mehr gibt, sehe ich dann auch noch einen. Auch nur für 2 Sekunden 😐.

Karte

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7 Replies to “MONA”

  1. Neineinein, ich bin auf dem Posten, alles gut! Bin nur leidlich sprachlos ob eurer tollen Beobachtungen, da weiß ich ja gar nicht, was schöner ist: gigantische Bäume, zuckersüße Wombats, Schnabeltiere und Schnabeligel in freier Wildbahn oder eben wunderschöne exotische Vögel… wow!!

    Aber wenigstens weiß ich jetzt, warum Wombats so eine unförmige Figur haben. Kein Wunder, wenn die andauernd derart viele Klötzchen herstellen müssen 🤭.

  2. Bettina-sprachlos! Das wir das geschafft haben 😀. Wie gut dass der Zusatz „leidlich“ dabei steht, alles andere würden wir nicht glauben.
    Na, kommt Tasmanien auf die Bucketlist?

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