Highlands

Beim Abwasch vom Frühstücksgeschirr sprechen wir mit einem älteren Herren. Es stellt sich heraus, daß er mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er ist 77! Sein Trike hat zwar Elektro-Unterstützung, aber – Hut ab. Alles was er braucht hat er in seinem selbstgebauten Anhänger. Darin schläft er auch!

„Unten“ schläft er drin

Wir fahren heute Richtung Süden. Morgen wollen wir im Mount Field NP sein. Von Deloraine fahren wir die A5, die Highland Lakes Road, und die macht ihrem Namen alle Ehre. Es geht durch Eukalyptus-Wälder immer höher. Die Bäume werden aber immer kleiner und bald gibt es fast nur noch buschgrossen Bewuchs. Und plötzlich sind wir auf dem Central Plateau der Highlands auf 1200m. Hier gibt es am Pine Lakes einen kleinen Boardwalk. Wahnsinn! Es gibt uralte, endemische Pencil Pines und auch Cushion Plants. Das sind ganz dichte, grüne Pflanzen, die wirklich wie ein weiches Kissen aussehen. Alle Pflanzen hier sind auf dieses kalte und rauhe Klima spezialisiert. So was ähnliches haben wir in Chile mal gesehen.

Wir fahren von 1200m runter und die Landschaft verändert sich wieder. Manchmal, dort wo genügend Wasser vorhanden ist, sind die Hügel schön grün und man könnte glauben in Irland zu sein.

Etwas weiter kommen wir an den riesigen Great Lake. Immer weiter an der A5 gibt es ein paar Ansammlung von Häusern. Manchmal gibt es sogar Namen dazu. Wir fragen uns von was die Leute hier leben. Die Häuser haben oft keinen Strom und auch nur Wassertanks für ihre Versorgung. Der nächste Supermarkt ist ewig weit weg. Ab und zu sieht man aber Schilder für Schulbusse.

Great Lake

Nach dem Great Lake wird die Landschaft langweiliger. Es gibt viele Weiden und zugehörige Schafe. Man sieht dem Land aber an, daß es schon ewig nicht mehr geregnet hat. Nur dort wo bewässert wird wächst auch was.

Irgendwann gibt uns ein entgegenkommendes Fahrzeug Lichthupe und wir sind zunächst irritiert-in dieser einsamen Gegend. An der nächsten Kuppe wissen wir es. Ein Echidna verlässt gerade die Straße. Also angehalten und gesucht! Wir finden ihn am Strassenrand und natürlich kugelt er sich direkt zusammen als er uns hört (die trockenen Äste unter unseren Füßen). Nach ein bißchen stillem Warten steckt er dann doch sie lange Nase raus! Echt süß.

In Bothwell gibt es endlich in der Post ein süßes Café. Das ganze Bothwell besteht aus wenigen Häusern, aber es gibt Post, Supermarkt, Werkstatt und einen Campingplatz. Den wollten wir eigentlich nutzen, aber der besteht aus einem großen Platz mit geschottertem Untergrund und die Amenities sind die öffentlichen Toiletten.

Also schauen wir beim Cafétrinken nach dem nächsten möglichen Platz. Der ist in New Norfolk am Derwent-River. Die Landschaft wird nicht besser – alles trocken.

Erst im Derwent-Valley wird es wieder schön grün. Hier wird Hopfen und viel Obst angebaut. Der Campingplatz in New Norfolk liegt direkt am Fluß. Platz ist auch noch für uns und der Caretaker schenkt uns beim Wechseln einer 5$-Note für die Laundry noch 3 $. So haben wir 4 für die Waschmaschine und 4 für den Trockner. Nett.

Nach den hausfraulichen Tätigkeiten laufen wir den Cliff Walk am Derwent entlang in die Stadt. Die Restaurants hauen uns nicht vom Hocker. Aber einige Geschäfte sind sehr interessant, weil vollgestopft. Nur 2 echt tolle Läden die uns gefallen gibt es. Leider beide nur rudimentär offen. Im Banjos, einer Bäckerei, versuchen wir sowas wie ein Baguette für’s Abendessen zu erstehen. Fehlanzeige. Aber ein dunkles Sauerteigbrot gibt es. Das nehmen wir natürlich – auch wenn es im nachhinein etwas leicht erscheint.

Am Campingplatz geniessen wir den gräucherten Lachs und das Rillettes das wir nahe Deloraine gekauft hatten. Super lecker und nicht wesentlich teurer als der Lachs im Wooly Woolies.

Karte

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