Y Chromosom

Wie gestern vorhergesagt ist das Wetter heute nicht so dolle. Es ist bewölkt und soll später regnen. Unser Frühstück können wir trotzdem draussen auf dem Balkon nehmen. Susi hat für mich die „Klugscheißertasse“ rausgesucht.

Susi besucht ab und an „Vorlesungen“ in der Community Hall. Heute referiert eine ehemalige Wissenschaftlerin über die Erfindungen, Erfolge und Ausblicke 2023 in der Medizin bzw. Biologie. Da wir etwas spät dran sind fahren wir mit dem Auto dahin. Wir senken den Altersdurchschnitt mit unserer Anwesenheit. Die Dozentin hat Powerpointfolien zum Mitlesen, aber sie spricht auch so akzentuiert, deutlich und langsam, daß wir gut mitkommen. Nur wenn sie Witze über uns Männer macht nuschelt sie manchmal und die Frauen lachen. Über eine Stunde dauert ihr sehr interessanter Vortrag. Es ist aber schon sehr anstrengend in einer fremden Sprache einem wissenschaftlich Vortrag zu folgen.

In der Pause, es gibt Tee oder Nescafé und Kekse, verkrümeln wir uns zu einem Spaziergang. Einen Tee nehm ich allerdings, auch wenn die Tasse, die Susi für mich mitgebracht hat, die Aufschrift „Girl Power“ trägt. Susi bleibt bis zum Ende noch hier. Sie rät uns am Wasser entlang nach Dee Why zurück zu laufen.

An der ersten TELSTRA-Telefonzelle mit wifi lade ich die Karte von NSW runter – nicht daß wir uns noch verlaufen. Der Weg ist wirklich klasse und Teil eines Tracks der vom Süden bis zum Norden Sydneys verläuft. Das muß man den Aussies lassen – die Wege sind immer einwandfrei. Man wundert sich immer wieder was es in Stadtnähe alles zu bewundern gibt.

Am Strand von Dee Why kommen wir direkt am Strandbad vorbei. Das ist ein Naturschwimmbecken und echt klasse. Viele nutzen es auch heute obwohl keine Sonne scheint und der Wind bläst. Freitagnachmittags wird das Wasser rausgepumt, notfalls das Becken gereinigt und dann wieder mit Meerwasser gefüllt. Das Beste – kost nix!

Offensichtlich ist gerade eine oder mehrere Schulklassen da. Eine Gruppe ist im Schwimmbad, eine Gruppe ist mit 3 Instructors im Meer und lernt surfen und eine dritte Gruppe bekommt gerade Trockenunterricht. Alles Mädels um die 14. In Deutschland lernen die Kinder nicht mehr Schwimmen und hier surfen sie im Meer.

An der Strandpromenade gibt es einen Café und Susi stößt dazu. Wir fahren Einkaufen und kaufen Gingerbeer mit Alkohol und einen Cider. Michi, Susis Bruder, der in Amerika lebt, will nächstes Jahr nach Neuseeland und bittet uns um Informationen. Wir skypen 1 Stunde lang und reden über alles Mögliche. Er schreibt jedes Jahr einen tollen Bericht, was er so in dem Jahr erlebt und gesehen hat. Er reist auch gerne, fährt liebend gerne Wildwasser auf Schlauchbooten und war dieses Jahr auf Island. Die Stunde ist sehr kurzweilig.

Da es gerade regnet und der Wind um die Ecken jammert schauen wir uns das Video von unserem Sri Lanka Urlaub 2016 an. Susi will da im April nächsten Jahres hin. Heute Abend gehen wir in ein Pub essen.

Es soll ein ruhiger Abend werden. Wir fahren eine gefühlte Ewigkeit bis wir beim Pub ankommen. Bestellt wird über eine APP und ist alles andere als einfach. Das Menü ist Pubgemäß zu erwarten gewesen. Was Susi nicht wußte – es ist heute ein Spieleabend. Wahrscheinlich ist deswegen auch so viel los hier. Da es fast unmöglich ist nicht mitzuspielen machen wir mit. 2 mal 20 Fragen! Nach den ersten 20 Fragen ist Zwischenstand und wir sind die Schlechtesten. Dafür gibt es leider keinen Preis. Spaß macht es trotzdem.

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